Eine grenzenlose Liebe

 

Es tröstet mich sehr, in den Briefen von fast allen unter euch, die gute Bereitwilligkeit zu sehen in der ihr euch befindet, d.h. ich sehe euch bereit dazu, heilig werden zu wollen und euren Brüdern zu helfen durch eine grenzenlose Liebe, auch auf Kosten großer Opfer; und um das zu erreichen, vertraut ihr auf die Gnade und Hilfe des guten Jesus. Ich beglückwünsche mich mit euch und bin froh, Töchter zu haben, in denen solche inbrünstigen guten Vorsätze sind und die von solch heroischem Schlag sind.

Doch weiß ich nicht, ob ihr euch wirklich alle bis auf den Grund bewusst seid, was für eine große Bedeutung und Arbeit ein derartiges Werk voraussetzt – welches ihr, wie ihr mir sagt, begonnen habt, d.h. heilig werden zu wollen in der Ausübung einer grenzenlosen Liebe ohne anderes zu wünschen.

Diese herrliche Vorhaben setzt eine schwierige und vielmals entmutigende Arbeit voraus. Seid achtsam darauf:

täuscht euch nicht im Gedanken, dass diejenigen, die aus euren Anstrengungen Nutzen ziehen, eure Arbeit schätzen werden und euch dankbar sein werden.

Sie werden im Gegenteil glauben, das Recht zu haben, von euch all das zu erhalten, das ihr ihnen geben könnt und sie werden überzeugt sein, das Recht auf noch viel mehr zu haben.

Deshalb könnt ihr – anstatt Worte der Dankbarkeit zu empfangen – Vorwürfe, Verdruss und vielleicht auch Hass oder Schlimmeres finden;

Unsere Zeit bringt viel Leid.

Das schwierigste in diesem Werk, das ihr begonnen habt, ist meiner Meinung nach, euch selbst Widerstand leisten zu können; denn beständig gegen den Strom zu schwimmen ist schrecklich und nur wenige Male werdet ihr eurem Geschmack geben können, was ihr euch von Natur aus wünscht; des öfteren werdet ihr euch gezwungen sehen, darauf zu verzichten. Seid deshalb sehr bedacht darauf, in jedem Moment euch dafür zu entscheiden, Jesus alles zu geben, was er von euch verlangt, ohne zu vergessen, dass Er Seelen sucht, die zum Opfer bereit sind. Es ist für unsere Natur schon sehr schwer, die Gelegenheiten zu ertragen, die wir suchen müssen, um demütig zu werden:

Unsere Eigenliebe und unser „ich" zum schweigen zu bringen,

den Wunsch nach Behaglichkeit zum schweigen zu bringen,

den Wunsch nach Bequemlichkeit zum schweigen zu bringen,

den Wunsch nach äußerem Anschein zum schweigen zu bringen,

den Wunsch zum schweigen zu bringen, dass die anderen gut von uns denken,

dass sie uns mögen,

dass sie uns gegenüber alle gebührende Rücksicht haben.

Alle diese Hindernisse zu bezwingen und zu überwinden kann eine äußerst schwierige Aufgabe werden, wenn in unserem Herzen nicht eine aufrichtige Liebe zu Jesus brennt. Wenn jedoch in unserem Herzen das Feuer der Liebe zu Jesus lebendig ist, wird alles einfacher, leichter und süßer.

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ultimo aggiornamento 05 settembre, 2013