Einige Schriften der Madre, die die ersten Jahre der Heiligtums begleiten - 2°-

 

30/09/1959: 66. Geburtstag der ehrw. Madre
Dieses Jahr erhält das Fest der Madre eine neue Charakteristik.

Wir feiern es in Collevalenza und es fällt mit der Einweihung des ersten Heiligtums der Barmherzigen Liebe in Collevalenza zusammen. Die alte Kapelle des Instituts wurde erneuert.

In der Apsis trohnt oben das neue Kreuz der Barmherzigen Liebe, die Apsis wurde mit einer Vertäfelung aus edlem Holz ausgekleidet, Padouk-Holz aus Französisch-Äquatorialafrika, durchsetzt von Weiß-Esche. Die gesamten Holzarbeiten wurden von einer Frau gestiftet, die durch ein Wunder von einem bösartigen Tumor geheilt worden war. Die Zeichnung stammt vom Architekten Zanetti aus Perugia. Die gesamten Arbeiten haben ungefähr eine Million und sechshunderttausend Lire gekostet.

Die zwölf Kerzenleuchter des Altars sind in glatter Bronze, Werk der Firma Vitali aus Foligno, so auch die Blumenvasen, ebenfalls aus glatter Bronze, eine Spende der Firma Salici. Der Boden ist aus Backstein, hergestellt von der Firma Manetti aus Impruneta (Fi). Das Presbyterium ist ganz von einem neuen Teppich bedeckt. Vor der Barmherzigen Liebe brennen mehr als hundert große Kerzen.

Alle Schwestern aus Rom, Todi, Fratta und Perugia sind anwesend mit allen Kindern der dortigen Häuser. Die Patres sind fast alle anwesend, mit den Seminaristen und den Internatsschüler. Man feiert alle heiligen Messen am Hauptaltar bis Mittag; ab Mittag beginnt man aus Zeitmangel auch an den anderen Altären zu zelebrieren. Es wurden 17 heilige Messen zelebriert.

Sofort nach der Hl. Messe um 6 Uhr spricht die Madre zu den Schwestern und zu den Patres.

Sie erinnert an einige denkwürdige Tage für die Geschichte des Heiligtums und die Verehrung der Barmherzigen Liebe,

  • als der Herr sie 1930 bat, diese Verehrung zu verbreiten, die beiden Kongregationen zu gründen, ihn bekannt zu machen nicht als Richter, sondern als liebevollen Vater.

  • als S.E. Msgr. Traglia sie ermutigte, in der Kapelle in Rom das Kreuz der Barmherzigen Liebe aufzurichten.

  • den traurigen Tag, als vom Hl. Offizium die Nachricht durchsickerte, dass bald alles unterdrückt und diese Verehrung aufgehoben würde, während 1949 eben diese Verehrung durch die päpstliche Approbation der Kongregation selbst genehmigt wurde.

  • die Fassungslosigkeit der Madre am Vorabend der Einkleidung der ersten Fam (Söhne der Barmherzige Liebe) (13.08.51), weil sie gedacht hatte, der erste Fam wäre ein Bischof oder zumindest ein Monsignore gewesen und der Herr hatte stattdessen nur einen Piloten auserwählt.

  • ein weiterer trauriger Tag, als der Erzbischof von Fermo, Msgr. Norberto Perini, ihr sagen musste: „Madre, ich kann nichts mehr für ihre Kongregation tun...ich weiß, dass bald alles aufgelöst werden soll..." Das war nur ein falscher Alarm.

  • letztendlich am 28-9-1959 die Versicherung des Ehrw. Bischofs von Todi für die Errichtung der Kapelle des Instituts von Collevalenza als Heiligtum und am 30. die Einweihung desselben.

  • Am frühen Nachmittag findet im Theatersaal eine Vorstellung zu Ehren der Madre statt, die mit viel Liebe von so ziemlich allen vorbereitet worden war: Patres, Schwestern, Seminaristen, Internatsschüler, Kinder aus den verschiedenen Häusern.

    Um 16 Uhr begeben wir uns alle ins Heiligtum, um auf die Ankunft S.E. des Bischofs von Todi zu warten. Wir finden das Heiligtum schon voll von Pilgern vor, die aus Assisi, Perugia, Terni gekommen waren. Um die Balustrade herum befinden sich die Kranken, einige davon in Rollstühlen. Man betet und singt zu Ehren der Barmherzigen Liebe. Weitere sechs Ex voto für erhaltene Gnaden werden gestiftet: Mutter Carità EAM, Baldelli Francesco, Valentini Raffaele, Brozzo Ruggero, Conti Tecla, Castellani Giuseppe e Oliva.

    Pater Alfredo zelebriert die Abendmesse und der Ehrw. Bischof von Todi selbst spricht zu den Anwesenden und weiht am Ende der Hl. Messe das neue Bild der Barmherzigen Liebe, das neue Kreuz. Es folgt das „Te Deum" und der eucharistische Segen, zuerst einzeln über alle anwesenden Kranken, dann über alle Gläubigen. Nach dem Segen unterhält sich die Madre mit den Pilgern, vor allem mit den Kranken, für die sie Worte des Trostes hat. (Aus dem Tagebuch – Dokument 06307f vom 30/09/1959)

     

    02.03.1953
    Ich opfere Dir, o Herr, mein Leben, meine Werke, meine Leiden und all die Bemühungen, die ich mit deiner Hilfe anstellen kann, um die Gaumenlust, den Hochmut, den Zorn und die Ungeduld zu besiegen und zu beherrschen, bis ich dahin gelange, einen Geist der Abtötung und Sanftmut zu erwerben. Ich opfere Dir, Herr, die Kommunion und die Messe des heutigen Tages und flehe dich an, mir die Gnaden zu gewähren, die ich so sehr ersehne allein zur größeren Ehre der allerheiligsten Dreifaltigkeit, für den Triumph der Verehrung der Barmherzigen Liebe, zur Ehre deines Heiligtums... (El pan 20, Rundschreiben 446).

    28.12.1959
    Sagt zu jenen Töchtern (es handelt sich um eine Botschaft an die Töchter in Spanien), dass diese ihre Mutter sehr viel für sie betet; sagt ihnen, dass sie sie in diesem Heiligtum erwartet, wo sie mehr denn je die Liebe und Barmherzigkeit des Vaters erkannt hat; sagt ihnen, dass ich Tag und Nacht für sie bete, wie ich auch für alle meine Kinder und jedes Einzelne von ihnen bete. (El pan 21 56).

     

    01.03.1960
    Ich sehe, dass ihr euch alle sehr um die Gesundheit dieser eurer Mutter sorgt und ich sehe mit welcher Beharrlichkeit und Kraft ihr vom guten Jesus eine gute und starke Gesundheit für mich erbittet. Verliert keine Zeit damit, das zu erbeten; erbittet hingegen für mich mit großer Beharrlichkeit und Intensität die große Gnade, dass ich fähig werde, nichts anderes zu lieben, als um jeden Preis den Willen des guten Jesus zu erfüllen.

    Heute besteht Sein Wille für mich darin, zu arbeiten, um diese Sein Heiligtum groß zu machen, damit die Menschen den guten Jesus kennenlernen nicht als strengen und harten Richter, der auf den Moment unseres Todes wartet, um uns zu richten, sondern als echten Vater, der uns - eben weil er ein gerechter Richter ist - mit Liebe, Barmherzigkeit und Mitleid richten wird.

    Heute schreibe ich euch, nachdem ich eine große Gnade empfangen habe, aufgrund der ich mich außerhalb meiner selbst fühle und über die ich euch berichte, damit ihr mir helfen könnt, dem guten Jesus zu danken. Am 3. Februar enthielt der Osservatore Romano die Notiz, dass der Papst veranlasst hatte, dass in diesem Jahr an die berühmtesten Heiligtümer in allen Ländern die Kerzen versendet werden sollen, die Ihm am Tag Maria Lichtmess geschenkt und von Ihm gesegnet worden waren.

    Für mich, meine Töchter, war in diesem Moment das Heiligtum der Barmherzigen Liebe das größte und mächtigste Heiligtum der Welt und so habe ich es gewagt, an den Hl. Vater zu schreiben und ihn zu bitten, er möge die Gnade gewähren, eine jener Kerzen für dieses Heiligtum zu bestimmen. Von diesem Augenblick an habe ich nicht aufgehört, den guten Jesus um diese Gnade zu bitten und am Nachmittag des 26. sagt mir Pater Gino, dass sie ihn aus Rom angerufen hätten und dass der Heilige Vater selbst eine jener Kerzen für das Heiligtum der Barmherzigen Liebe bestimmt hätte.

    Jesus allein kennt das Gefühl, das diese Nachricht in meiner armen Seele ausgelöst hat; wie viele Worte ich auch mache, ich werde nie fähig sein es zu erklären. (El pan 20, Rundschreiben 658)


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    ultimo aggiornamento 05 settembre, 2013